SOZIALES KOMPETENZTRAINING MIT HUND

FÜR KINDER VON 6 - CA. 11 JAHREN / 1. - 4. KLASSE


DAS TRAINING HAT FOLGENDE ZIELE

 

  • Schulung der Wahrnehmungskompetenz
  • Förderung der Kommunikationsfähigkeit
  • Selbstwirksamkeit, Selbständigkeit
  • Erarbeitung von Handlungsstrategien
  • Individuelle Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Erfahrungen von Nähe und Distanz
  • Vertrauensaufbau
  • Reflektion des eigenen Verhaltens
  • Erlernen von Problemlöseverhalten
  • Verantwortungsgefühl
  • Umgang mit eigenen Gefühlen

ANGEBOT

 

  • Variante 1: 6-8 Kurseinheiten mit je 60 Minuten / als AG möglich
  • Variante 2: Individuelle Absprache

 

  • Optional: Digitaler Elternabend (im Anschluss an den Kurs)
    • Dauer: ca. 60 Minuten

HINTERGRÜNDE ZUR TIERGESTÜTZTEN INTERVENTION / TIERGESTÜTZTEN THERAPIE

„Unter Tiergestützter Therapie werden zielgerichtete Interventionen im Zusammenhang mit Tieren subsumiert, welche auf Basis einer sorgfältigen Situations- und Problemanalyse sowohl das Therapieziel als auch den Therapieplan unter Einbezug des Tieres festlegen. Sue sind auf eine gezielte Einwirkung auf bestimmte Leistungs- und/oder Persönlichkeitsbereiche, oder auf die umfassende Be- und Verarbeitung von konfliktreichem Erleben ausgerichtet. Sie werden durchgeführt von therapeutisch qualifizierten Personen, die je nach Therapiekonzept das spezifisch trainierte Tier als integralen Bestandteil in Behandlung einbeziehen. Ziel der tiergestützten Therapie ist die Verhaltens-, Erlebnis- und Konfliktbearbeitung zur Stärkung und Verbesserung der Lebensgestaltungskompetenz“ (Vernooij/Schneider 2010 in Brandenberger; Ladner, 2020)."

Abbildung 1: Beziehungstriade (eigene Darstellung nach Mutschler; Wohlfarth, 2020).

 

In der Abbildung 1 wird die Beziehungstriade in der tiergestützten Therapie dargestellt. Durch den Einbezug des Hundes wird der Prozess dynamischer, vielschichtiger und kreativer. (Mutschler; Wohlfarth, 2020).

 

Hunde können in der tiergestützten Therapie folgende Wirkungen haben: Hund als …

  • Angst- und Spannungsminderer
  • Bindungsfigur
  • Soziales Medium
  • Motivator
  • Kommunikationsförderer
  • Projektionsfläche
  • Förderer der Selbstwirksamkeit (Mutschler; Wohlfarth, 2020)

Tiergestützte Therapie hat physische und psychische Wirkfaktoren, die sind u.a.:

  • Herzkreislauffunktion: Senkung des Blutdruckes und der Herzfrequenz
  • Bewegungsapparat: Muskelentspannung, Verbesserung des Gleichgewichtes
  • Nervensystem: Neuroendokrine Wirkungen, Ausschüttung von Endorphinen, Änderung der Schmerzwahrnehmung
  • Gesundheitsverhalten: Motorische Aktivierung, Förderung einer regelmäßigen Tagesstruktur (Brandenberger; Ladner, 2020)

Der Hund als Projektpartner unterscheidet sich deutlich von einem menschlichen Partner. Der Hund steht mit Kind wertfrei und unvoreingenommen gegenüber und fungiert als Spiegel. Die Kinder erfahren einen durch Echtheit / Authentizität oder Achtung geprägten Kontakt, den sie sonst nicht immer in der Form erleben. Der Hund als Partner des Kindes zeigt Fehlverhalten des Kindes unmittelbar an. Das Kind erfährt Kritik – jedoch in einer wertfreien Art und Weise - die oftmals leichter für das Kind zu verstehen ist.

Durch das Training mit dem Hund können Konflikte und der Umgang mit anderen Menschen trainiert und reflektiert werden. Durch eine Mischung aus praktischen Einheiten mit dem Hund, die Einheiten mit den anderen Teilnehmenden und den Gesprächs- und Reflektionsrunden werden die sozialen Kompetenzen weiterentwickelt. Ziel ist es, neue Wahrnehmungs- und Handlungsressourcen zu erlernen, sich diesen bewusst zu sein und anzuwenden: Die neuen Ressourcen können im besten Fall auf alltägliche Situationen übertragen werden. Situationen werden aus einer neuen Perspektive betrachtet (Schramm, 2023).

 

Der Hund als Partner des Kindes kann Hemmungen des Kindes abbauen und steht als Begleiter an der Seite des Kindes. die Erfahrungen auf alltägliche Situationen zu übertragen. Voraussetzung für die Erreichung eines Lernerfolges ist die Freiwilligkeit der Teilnahme: Spaß und Freude sind ein entscheidender Wirkfaktor, der eine positive Lernatmosphäre schafft (Schramm, 2023).

 

Die Zusammenarbeit mit dem Hund erfolgt in einer positiven Lernatmosphäre. Negative Erlebnisse wie z.B. Frustration durch Misserfolg werden anders wahrgenommen als in der Interaktion mit Menschen (Schramm, 2023).